Veranstaltungen und Aktivitäten

Im Rahmen von "Macht Europa anders" haben die beteiligten Gruppen des Stuttgarter Bündnisses "Wir zahlen nicht für eure Krise" ein breites Veranstaltungsangebot organisiert. Die Bandbreite der Themen ist groß: Wie organisieren wir Widerstand? Wie erneuern wir die Gewerkschaften? Was können wir von Protesten in anderen Ländern lernen? Dabei ist uns klar, dass interessante und wichtige Themen nicht an den außengrenzen Europas enden. Daher werfen wir auch einen Blick in die Länder, die wichtige Handels-beziehungen mit Europa unterhalten oder in Regionen, in denen europäische Einflussnahme sichtbar ist. Wir freuen uns, mit euch gemeinsam zu diskutieren, wie wir Europa anders machen wollen!
Das Veranstaltungsprogramm als pdf-Datei


DONNERSTAG, 15. MAI, 18:00 UHR

ANTIMILITARISTISCHER STADTRUNDGANG AM INTERNATIONALEN TAG DER KRIEGSDIENSTVERWEIGERER

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Seit sieben Jahren befindet sich das System in einer wirtschaftlichen Krise, die von dem „Exportweltmeister“ Deutschland mit verschuldetet wurde. Insbesondere wurde die Bevölkerung in Südeuropa dadurch in Armut, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Abhängigkeit getrieben. Doch die BRD ist nicht nur ein guter Krisenverursacher, sondern auch ein guter Kriegstreiber. Egal ob direkt deutsches Militär beteiligt ist, wie z.B. in Mali, in Afghanistan oder vor der Küste Somalias, oder ob deutsche Firmen Waffen, Waffenteile und Kriegslogistik bereitstellen: Wenn es um die Vorbereitung von weltweiten Kriegen geht, ist Deutschland immer vorne mit dabei.
Bei der Stadtführung werdet ihr zusammen mit dem »Offenen Treffen gegen Krieg und Militarisierung-Stuttgart« www.otkm-stuttgart.tk zu beispielhaften Orten, Firmen und Einrichtungen in Stuttgart gehen, an denen Kriege vorbereitet, geplant und beworben werden. Gemeinsam werden wir so manchen Kriegstreiber enthüllen und einen antimilitaristischen Blick auf unser Stuttgart werfen.
Voraussichtliche Dauer: 3 Stunden. Wenn ihr an der Stadtführung mit einer Gruppe, euren Freunden oder eurer Schulklasse an einem anderen Termin teilnehmen wollt, schreibt eine email an: ot-gegenkrieg@gmx.de
Ort: Mahnmal für die Opfer des Faschismus, Stuttgart

Freitag, 16. Mai, 18 Uhr 

AUFSTAND GEGEN DIE AUSTERITÄTSPOLITIK IN SPANIEN. DER KAMPF DER "EMPÖRTEN"(INDIGNADOS)

Seit den landesweiten Großdemonstrationen am 15. Mai 2011 gibt es in Spanien eine breit vernetzte Widerstandsbewegung gegen die Austeritätspolitik der spanischen Regierung. Diese Politik ist im Übrigen nicht zuletzt auch auf den massiven Druck der deutschen Bundes-regierung zurückzuführen. Diese Bewegung wird getragen von zwei kooperierenden landesweiten politischen Netzwerken, von denen eines die Indignados darstellen. Die Basis von deren politischer Arbeit liegt im Stadtteil, in der Gemeinde. Während der acampada [Besetzung von öffentlichen Plätzen] 2011 verbreiteten sich die Indignados in die Stadtviertel, wo sie immer noch sehr lebendig aktiv sind. In den Vierteln arbeiten sie an Themen aller Art im Rahmen der Verteidigung sozialer Rechte. Die asambleas [Versammlungen/Plenen] diskutieren nicht nur Themen wie Schulden und die Kritik am Kapitalismus, sondern praktizieren Alternativen, indem sie Arbeitsgenossenschaften/-partnerschaften, selbstverwaltete Supermärkte, Lebensmittelbanken und kollektive Besetzungen von Wohnungen initiieren. Aurora Gomez Delgado, eine Aktivistin der ersten Stunde unter den Indignados, wird uns hierüber aus erster Hand berichten und uns den Kampf dieser sozialen Bewegung an konkreten Beispielen veranschaulichen. Wir laden am Abend vor der Demonstration am 17. Mai zu dieser Veranstaltung ein.
Ort: Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Str. 105, Stuttgart

SAMSTAG, 17. MAI, 12:00 UHR

DEMONSTRATION: MACHT EUROPA ANDERS

Weitere Informationen hier
Auftakt: Lautenschlagerstrasse/Hauptbahnhof Stuttgart

SONNTAG, 18.MAI, 14 UHR

GENTRIFIZIERUNG, STÄDTISCHE VERGEMEINSCHAFTUNGEN UND KÄMPFE UM EIN RECHT AUF STADT

Das Beispiel Istanbul und die Kämpfe um den Gezi-Park. Vortrag und Diskussion mit Pelin Tan
Der städtische Raum ist Gegenstand sozialer Kämpfe und von widersprüchlichen Interessen durchzogen. Wollen die einen ihn kontrollieren, beherrschbar (Überwachung) und zur Ware machen (Privatisierung), wenden sich die anderen gegen diese Bestrebungen und «entdecken» den städtischen Raum neu als Ort einer solidarischen und kreativen Vergemeinschaftung («Commoning») jenseits privat-kapitalistischer Interessen.
Welche Formen von Solidarität und Widerständigkeit und welche Formen der gemeinschaftlichen Produktion von Arbeit und Leben zeigen sich in diesen Kämpfen um ein «Recht auf die Stadt»? Welche Rolle spielt dabei die Stadt und ihre Topographie, das Verhältnis von Nähe und Distanz? Worin begründet sich die kreative Energie, die in den Kämpfen um ein «Recht auf die Stadt» freigesetzt wird? Diese Fragen wollen wir am Beispiel der Auseinandersetzungen um den Gezi-Park
und die städtischen Kämpfe in Istanbul, die im Jahr 2013 ihren Höhepunkt fanden, mit Pelin Tan diskutieren.
Pelin Tan ist Soziologin, Kunsthistorikerin und Stadtforscherin und arbeitet als außerordentliche Professorin und Vizedekanin an der Fakultät für Architektur an der Mardin Artuklu Universität in der Türkei. Als Aktivistin und Wissenschaftlerin veröffentlichte sie 2013 ein Buch zu den städtischen Transformationsprozessen in Istanbul. Sie bloggt unter: www.tanpelin.blogspot.de
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, DIDF Stuttgart und dem Migrationsausschuss ver.di-Stuttgart
Weitere Informationen
Ort: DIDF Stuttgart, Borsigstr. 5, Stuttgart

MITTWOCH, 21. MAI, 19:00 UHR

COMMUNITY ORGANIZING - EINE STRATEGIE GEWERKSCHAFTLICHER ERNEUERUNG?

Eine Veranstaltung mit Pauline Bader
Die Britischen Gewerkschaften leiden seit Jahrzehnten an Mitgliederschwund und abnehmenden Organisierungsgraden. Arbeitsverhältnisse sind so durchdringend prekarisiert, dass sich kaum noch jemand traut, für bessere Arbeitsbedingungen oder höhere Löhne aufzustehen. Um hier neue Wege zu gehen, wird – wie in vielen anderen Ländern – über veränderte gewerkschaftliche Strategien diskutiert. Gibt es Möglichkeiten, die working class nicht mehr nur am Arbeitsplatz, sondern in ihrem Lebensumfeld zu erreichen?
Ein Bericht über das Community Membership Programm von Unite the Union, Großbritanniens größter Gewerkschaft, soll Anregungen für unsere Diskussion liefern. Seit gut zwei Jahren versucht die Gewerkschaft geziehlt, Rentner_innen, Studierende und Erwerbslose als aktive Mitglieder ("community activists") zu gewinnen. Außerdem wollen wir einen Blick auf lokale Aktivitäten und Projekte in Stuttgart werfen, die ähnliche Ziele verfolgen und schauen, wo es Anknüpfungspunkte gibt.
Pauline Bader ist Stipendiatin der Hand-Böckler-Stiftung und untersucht den Aufbau von Unite's Community-Flügel im Rahmen ihrer Promotion. Sie findet Gewerkschaftstourismus spannend und hat bis Ende März im Unite Community Centre im Londoner Stadtteil Tower Hamlets gearbeitet. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und des ver.di-Bezirks Stuttgart.
Weitere Informationen
Ort: Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Böblingerstr. 105, Stuttgart